Interview mit Anna Maria Mitterhofer
• Frau Mitterhofer, Corona hat scheinbar die ganze Welt verändert. Bewirkt diese Krise für Sie auch eine Veränderung in unserer digitalen Kommunikation?
Mitterhofer: Was mir im Zusammenhang mit der digitalen Kommunikation auffällt, ist die Dynamik, die hinter dem Thema steht und die Vielfältigkeit: Immer wieder gibt es neue Plattformen, die abhängig von den eigenen Themen und Zielgruppen bedient werden sollen. Um Menschen zu erreichen, muss man heutzutage auf unterschiedlichen Kanälen unterwegs sein. Damit man sich nicht verzettelt oder planlos agiert, muss man sich damit zuerst konzeptionell oder strategisch auseinandersetzen. Gleichzeitig soll man die neuen Entwicklungen beobachten, damit man sich darauf einstellen kann und vor allem gilt es die Gesetzmäßigkeiten der Kanäle zu verstehen und zu beherrschen. Das ist herausfordernd und faszinierend gleichzeitig, denn wer sich damit beschäftigt, sieht auch, dass man stets am Ball bleiben muss.
Mitterhofer: Die Coronakrise hat die Entwicklung noch beschleunigt. Die Videokonferenzen waren vorher nur ein Instrument einiger weniger, heute sind sie in der breiten Masse angekommen. Auch bei der Kommunikation mit Behörden oder Verbänden spielen digitale Plattformen eine immer größere Rolle. Natürlich ist das vor allem für alte Menschen ein Problem. Aber jede und jeder von uns hat schon festgestellt, dass viele von ihnen den Umgang mit WhatsApp gut gelernt haben. Es ist eben eine Frage der Plattform und der Zielgruppe und es gibt ja viele Organisationen, die Hilfen anbieten. Menschen haben auch Hilfe benötigt als man Formulare nur in Papierform ausfüllen konnte.
• Und wie hat die digitale Kommunikation unser aller Leben prinzipiell verändert?
Mitterhofer: Eine sehr große Gruppe von Menschen holt sich zuallererst ihre Informationen online, unabhängig ob Nachrichten, Produkte oder Dienstleistungen. Ich glaube für Unternehmen ist es wichtig einen guten Überblick und ein Grundverständnis über mögliche Kommunikationskanäle zu haben. Darauf aufbauend können sie eine digitale Kommunikationsstrategie entwickeln, die je nach vorhandenen Ressourcen und Know-how konzentriert oder auch breit angelegt werden kann und mit dem eigenen Produkt oder der eigenen Dienstleitung gut zusammenpasst. Das ist ohne Zweifel viel Arbeit, aber ohne digitale Kommunikation wird man zukünftig nicht bestehen können.
• Danke für das Interview!